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Monatsarchiv: Mai 2015

Der „dreieinige“ Gott der Kirche ist nichts als Menschenwerk

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Es handelt sich um eine Lehre, mit der sich die Kirche unter dem sie massiv privilegierenden Kaiser Konstantin im 4. Jahrhundert an den antiken Götter- und Heroenkult annäherte, an die damals bekannten Götzenkulte und die nach wie vor verbreitete Vielgötterei. Die Kirche wollte sich in dem Umfeld mit einer Lehre durchsetzen, die den Menschen dieser Milieus entgegenkam, vor allem denen, die nach wie vor glaubten, dass es mehrere Götter gebe. So wurden bekanntlich viele verehrte „Rettergestalten“ der Antike auch als „Götter“ bezeichnet, und geschichtliche Fakten und legendenhafte Ausschmückungen vermischten sich.

Wenn nun gemäß dieser Religionsschablonen ein bestimmter Mensch weniger als ein „Gott“ sei, dann wäre er gemäß dieser Schablonen auch nicht so viel wert wie ein anderer, der voll und ganz als „Gott“ betrachtet wurde. In diesem Sinne sollte deshalb auch Jesus von Nazareth ein „vollständiger“ „Gott“ gewesen sein; eben so, wie es die Gläubigen der Götterkulte von ihren Göttern und angeblichen Erlösergestalten auch behaupteten, dass es sich bei diesen angeblich um echte und ganze Götter handle.

Vor diesem Hintergrund wurde nun der mutige junge Mann Jesus, der Christus, zu der angeblich „zweiten Person“ eines von der Kirche behaupteten dreieinigen Gottes verfälscht, der mit den antiken Götzen nach deren Vorgaben konkurrieren könne. Und durch die intellektuelle Hinzufügung des „Heiligen Geistes“ zu diesem neuen Religionssystem als angeblich weiterer, nämlich dritter „Person“ dieses „Gottes“, entstand die kirchliche Dreieinigkeitslehre. Damit wurde versucht, auch den Gottesgeist selbst, den Freien Geist, innerhalb von Raum und Zeit auf dieser Erde als einen „Gott“ bzw. als eine „Gottesperson“ nach den Maßstäben der religiösen Welt der Antike „dingfest“ zu machen. Damit man aber weiterhin behaupten konnte, nur an Einen Gott zu glauben, was man aus dem Judentum übernommen hatte und damit man weiter behaupten konnte, das bereits dort gelehrte 1. Gebot „Ich bin der Herr, dein Gott, du sollst keine anderen Götter haben neben Mir“ ebenfalls zu erfüllen, mussten die von den damaligen Theologen so konstruierten drei „Personen“ in der Dreieinigkeitslehre trotz ihrer Unterscheidung wieder zu einem einzigen Gott = kirchlichen Götzen vereinigt werden.

Die im Detail sehr komplizierte Kirchenlehre von der angeblichen Dreieinigkeit Gottes wurde dann auf den Konzilien von Nizäa im Jahr 325 und Konstantinopel im Jahr 381 offiziell eingeführt, die von den damaligen Alleinherrschern Konstantin (306-337; ab 324 als Alleinherrscher) bzw. Theodosius (379-394) einberufen und inhaltlich dominiert worden waren, also über 300 Jahre (!) nach der Erdenzeit von Jesus von Nazareth. Außerdem war diese Lehre noch Jahrzehnte nach deren Fixierung in der Kirche unter deren Theologen  heftig umstritten. Doch den Kaisern, die ihr zur Durchsetzung verhalfen, ging es dabei aus machtpolitischen Gründen um eine Vereinheitlichung der Lehre der werdenden und schließlich im Jahr 380 installierten totalitären Staatskirche.
So wurde ebenfalls im Jahr 381 unter Theodosius ein das Dogma von 325 ergänzender spitzfindig ausgeklügelter ergänzender Text kirchlich dogmatisiert, obwohl es sich nur um eine Mehrheitsentscheidung der anwesenden Bischöfe handelte und es nicht die einhellige Meinung der anwesenden Kirchenführer war. Dennoch: Allen Menschen, welche von nun an die römisch-katholischen Gedankenkonstruktionen und ihre Dogmen nicht für wahr hielten, darunter vor allem deren Dreieinigkeitslehre, drohte ab jetzt die Todesstrafe.
Im neuen Staatsgesetz für das Imperium Romanum ist nämlich ab jetzt zu lesen: Alle Völker sollen gemäß apostolischer Weisung und evangelischer Lehre eine Gottheit Vaters, Sohnes und Hl. Geistes in gleicher Majestät und heiliger Dreifaltigkeit glauben die übrigen abersoll vorab die göttliche Vergeltung, dann aber auch unsere Strafgerechtigkeit ereilen, die uns durch himmlisches Urteil übertragen worden ist.“ (Edikt Cunctos populos vom 28.2.380, Cod. Theod. 16,1,2 zit. nach Ritter, Adolf Martin Ritter, Alte Kirche, Neukirchen 1977, S. 179)

Diese kirchlich verbindliche und von nun an als Droh-Instrument eingesetzte Gedankenkonstruktion wurde dann in den weiteren Jahrhunderten unter dem menschlichen Begriff „Dreieinigkeit“ innerhalb der Vorgabe des Religions-Dogmas wortreich noch weiter ausformuliert. Das Gebilde wurde also von Anfang an als Kirchendogma definiert und in der Folgezeit von den Päpsten und Theologen auf verschiedene Art intellektueller Akrobatik mit immer neuen Aspekten interpretiert, eben immer so, wie die jeweiligen mit den weltlichen Herrschern liierten Theologen dachten.

Und es ist auch kein Zufall, dass die erste gezündete Atombombe in der Wüste von New Mexico in den USA am 16.7.1945 den Namen „Trinity“ = Dreieinigkeit erhielt. Nach diesem „erfolgreichen“ Test, Trinity-Test genannt, warfen die vom Kirchendogma inspirierten Politiker und Militärs zwei weitere Bomben dieser Art auf Hiroshima („Little Boy“ genannt) und Nagasaki („Fat Man“ genannt) in Japan ab. Wenn man so will, kann man diese Namensgebung auch als ein Symbol für das unermessliche Leid sehen, das die kirchliche Lehre im Laufe der Jahrhunderte über die Menschen gebracht hat. Und so ist es ebenfalls kein Zufall, dass die ersten Christen, die auf Betreiben der Kirche ab dem Jahr 380 hingerichtet wurden, Menschen waren, die nicht an das damals neue Dogma der Dreieinigkeit aus den Jahren 325 und 381 glaubten. Es sollten bald Tausende, Hunderttausende, ja Millionen sein, die wegen Glaubensabweichungen von den kirchlichen Kopfkonstrukten gefoltert und ermordet wurden. Dies kommt auch einem Beweis gleich, welche finstersten Kräfte hinter diesem Dogma stehen.

In  unserer Zeit dient das Dogma nun vor allem den Ökumene-Bestrebungen. Nur wer nämlich an einen angeblich „dreieinigen Gott“ glaube, bekomme einen Platz im Boot der vielen den Meinungsaustausch pflegenden Kirchen-Konfessionen. Diese erkennen mittlerweile ihre Taufen untereinander an, weil sie alle im Namen dieses ihren „dreieinigen Gott“ die Täuflinge zu Mitgliedern machen. Und um dieses Tun zu rechtfertigen, wurde z. B. eine Stelle im Neuen Testament gefälscht bzw. kirchlich „überarbeitet“, der so genannte „Taufbefehl“ am Ende des Matthäusevangeliums, wo man die so genannte „trinitarische“ Taufformel nachträglich Jesus von Nazareth in den Mund legte. Und die zugrunde liegende Dreieinigkeitslehre blieb immer eine menschliche Begrifflichkeit dieses Religionssystems, welche lebendige Gotteserfahrungen, Erfahrungen des freien Geistes in allen Lebewesen und Lebensformen, in allem Sein, in der Regel blockiert und verhindert.
Und noch einmal zur Erinnerung: Es gab auch in antiken Religionen ähnliche Konstruktionen, teilweise sogar ähnlich wie in der Kirche mit drei Göttergestalten, nachzulesen z. B. bei Karlheinz Deschner in seinem Standardwerk
Abermals krähte der Hahn.

Wir haben mit den blutigen Konfessionen Katholizismus und Protestantismus und deren Verfälschungen der Lehre Jesu jedoch nichts zu tun. Für uns ist Gott, der Freie Geist, der Schöpfergott des ganzen ursprünglich rein geistigen Universums. Dieser All-Geist gibt auch den später durch das Fallgeschehen (dem Versuch einiger Geistwesen, im Widerstreit zum All-Geist eine eigene Schöpfung zu gestalten, aus der schließlich die materielle Welt hervor gegangen ist, die wir mit unseren äußeren Sinnen wahrnehmen; PS: In der kirchlichen Tradition lehrt man auch eine Art „Fallgeschehen“, dort „Sündenfall“ genannt und bezieht sich dabei auf das erste Mosebuch der Bibeln) in die Materie heruntertransformierten Lebensformen ihren Atem und durchströmt den ganzen Kosmos, Er ist der Odem im Atem jedes Wesens, bis ins kleinste Staubkorn und darunter, weshalb ja auch die moderne Naturwissenschaft keine vermeintlich kleinsten Bausteine der Schöpfung mehr fixieren kann. Sondern man hat erkannt, dass sich die Formen je kleiner je mehr ins Unbestimmte, Fließende auflösen. Die kleinsten derzeit bekannten Informationsträger, die Quanten (mitsamt den Subquanten), können deshalb sowohl als Teilchen als auch als Wellen erscheinen (vgl. dazu die hochbrisanten Erkenntnisse der modernen Quantenphysik). Wenn man so will, hat man hier von Seiten der Naturwissenschaft die Nahtstelle vom Materiellen zum Geistigen als dem Ursprünglichen gefunden, bzw. man ist dabei, diese Übergänge weiter zu erforschen. Der All-Geist ist auch der geistige Odem in unserem Atem, weswegen der Geist Gottes jeden Menschen und jede Lebensform durchströmt, auch die Steine und Mineralien.
 
Der Schöpfergott ist gemäß unseres Glaubens auch der „Vater-Mutter-Gott“, der beide gleichwertigen Schöpfungs-Pole, die man als „männlich“ und „weiblich“ bezeichnen könnte, in sich vereint und der als Annäherung zum besseren Verständnis als Selbst-Manifestation dieses All-Geistes umschrieben werden könnte. Er ist in diesem Sinne auch „Person“, und die Menschen beten zu Ihm beispielsweise als dem all-gütigen und all-weisen „Vater“. Und wer dies möchte, kann in diesem Geschehen schon auch eine Dreiheit oder sogar eine Art Dreieinheit erblicken, aber eben in ganz anderem Sinne als die kirchlichen Definitionen: nämlich den männlichen Pol, den weiblichen Pol und deren Vereinigung als eine Art dritte Kraft. Und „Drei-Einheit“ ist – wenn man diese Begrifflichkeit im positiven Sinne verwenden möchte – aus geistiger Sicht auch eine mögliche Sprachform, mit der das Wesen des Menschen veranschaulicht werden kann, so in der Prophezeiung bzw. Neu-Offenbarung Das ist Mein Wort, in der es wörtlich heißt: „Die Drei-Einheit in der Menschheit ist: der Geist, die Seele und der Mensch. Ohne den Geist und ohne die Seele kann der Mensch nicht atmen. Der Atem ist Leben. Gott ist der Odem, das Leben, der Geist, der durch die Seele und den Menschen atmet und so die ganze Menschheit erhält“ (S. 729). Der Mensch ist dabei das Spiegelbild der Seele, die wiederum von Gott, dem All-Geist, beatmet wird.